Tiere im Mainzer Sand
Vögel
Bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es im Mainzer Sand eine für Steppen typische Vogelwelt, darunter Großtrappe, Zwergtrappe und Triel, zeitweise auch der in Afrika beheimatete Rennvogel.Brachpieper, Wiedehopf, Rebhuhn und Ziegenmelker brüteten noch Anfang der 1960er hier. Feldlerche und Heidelerche hatten im Sand ihre größten Vorkommen in Rheinhessen.
Der
Wiedehopf ist einer der seltenen und streng geschützten Vertreter der Vogelwelt Inzwischen sind diese Vogelarten seltene Nahrungsgäste im Mainzer Sand geworden. Denn viele der Tiere sind
abhängig von den seltenen Pflanzen des Mainzer Sands oder den Biotopen der offenen Landschaft, insbesondere der Sand- und Trockenrasen und der Binnendünen.
Kröten, Schnecken und Insekten
Überraschenderweise gibt es in der Dünenlandschaft des Mainzer Sandes Amphibien und Schnecken. Mit Kreuz- und Wechselkröte sind es zudem recht seltene Arten. Die Kreuzkröte gilt laut der Roten Liste als gefährdet, die Wechselkröte sogar als stark gefährdet. Beide Arten sind an offene, vegetationsarme Biotope gebunden.
Leider wurde ihr wichtigstes Laichgewässer im Mainzer Sand, ein Tümpel auf dem Truppenübungsplatz, vor einigen Jahren mutwillig zerstört, indem illegal große Mengen Lehm entnommen wurden. Der Tümpel ist seitdem undicht und verliert das Wasser schneller, als sich die Kröten entwickeln können. Ein Ersatzgewässer brachte bisher leider nicht den gewünschten Erfolg.
Schnecken sind mit einer großen Artenvielzahl im Mainzer Sand vertreten. Darunter befinden sich seltene Arten, die an dieses Gebiet angepasst sind. Allerdings ist auch an der Schneckenfauna des Mainzer Sands deutlich die Veränderung des Gebiets abzulesen. So sind verschiedene Schneckenarten in das Gebiet eingewandert, die nicht zum ursprünglichen Artenspektrum gehören, zum Beispiel Nacktschnecken. Leere Schneckenhäuser bieten vielen einzeln (solitär) lebenden Wildbienen die Möglichkeit zur Aufzucht ihrer Nachkommen. Auch ganze Ameisenstaaten nutzen die leeren Schneckenhäuser als Unterschlupf.
Auch viele streng geschützte Insekten leben im Mainzer Sand. Unter Schmetterlinge finden sich der Schwalbenschwanz und der Ameisenbläuling. Neben dem Walker, einem Käfer, kommen in großer Zahl auch Heuschrecken wie Weinhähnchen und blauflüglige Ödlandschrecke vor, die ebenfalls auf den Roten Listen stehen.